Unser Forschungsansatz:
Innovative Methodentriangulation
Generation thinking
Das Institut für Generationenforschung will eine Generationenanalyse schaffen, die zwischen Über- und Unterkomplexität vermittelt und dabei bedeutende Ereignisse in ihrem Grad der Einflussnahme auf individuelle Personengruppen und Lebenssituationen reflektiert. Ein Unterfangen, dass nur zu schaffen ist, wenn verschiedene Disziplinen ihre unterschiedlichen wissenschaftlichen Perspektiven in einer gemeinsamen Generationenanalyse verschmelzen. Und genau das geschieht beim Institut für Generationenforschung: Die Soziologie, die die Gesellschaftskonzepte aus den Daten gewinnt, arbeitet Hand in Hand mit der Psychologie, die den Menschen innerhalb einer Personengruppe hervorhebt. Unterstützt werden die beiden durch die Ökonomie, die Philosophie, die Politik und die Wissenschaftskritik.
Derzeit ist die generationelle Analyse mit einem historischen Novum konfrontiert. Einmalig ist nicht nur, dass derzeit fast 100 % der Jugendlichen ein Smartphone besitzen, sondern dass der durchschnittlich 4-stündige Internetkonsum von Jugendlichen Spuren hinterlässt. Nämlich im Gehirn. Bei der Erforschung deren Auswirkungen auf die individuellen Einstellungen tappt man derzeit noch im Dunkeln. Und auch die Alltagswelt in Beruf und Freiheit ändert sich in Abhängigkeit des Internets. Soweit, dass wir mittlerweile sogar von den „digital natives“ sprechen können, Menschen, die von Geburt an durch den Interneteinfluss geprägt wurden.
Ein Generationenbegriff, der vielfältige Einflüsse auf den Menschen reflektiert, wird nur durch Methodentriangulation möglich. Ein Verfahren, dass sowohl verschiedene Methoden kombiniert, als auch Methoden aus jeweils unterschiedlichen Perspektiven anwendet. Ein aufwändig designtes Forschungsprogramm hat sich diesem Ziel verschrieben: Auf Basis des qualitativen Forschungsparadigmas verschaffen wir im Institut für Generationenforschung uns mittels Fokusgruppen einen breiten Überblick über eine Themenstellung. Diese Datengrundlage und Inputs der Literaturrecherche aus den verschiedenen Disziplinen nutzen wir für eine Analyse, um auf deren Grundlage Hypothesen und Konzepte zu erarbeiten, die durch quantitative Methoden an den Daten geprüft werden. Sofern sich statistisch signifikante Auffälligkeiten im Datenmaterial zeigen, werden die Daten durch weitere Fokusgruppen kommunikativ validiert. Das ist unbedingt notwendig, da es keine historisch konstante Datengrundlage in der Generationenforschung gibt, sodass unsere Konzepte nur begrenzt an vergangenen Referenzen überprüft werden können. Daher formieren wir ein zweites Mal Fokusgruppen, die uns eine kommunikative Validierung der Ergebnisse bieten können. Dabei ist die Zusammensetzung der Gruppen und ein reger Austausch zwischen verschiedenen Altersgruppen entscheidend, da nur so Perioden-, Alterseffekte-, oder Kohorteneffekte, aber auch Verzerrungseffekte sichtbar gemacht werden können. Zudem machen wir sogenannte „Interaktionseffekte“, bei denen Einstellungen von Generation zu Generation weitergegeben werden, durch altersübergreifende Analyse deutlich.
Begleitet wird die generation-thinking-Forschung durch Grundlagenforschungen bezüglich generationeller Interaktions- und Attributionseffekte. Hier sind wir Pioniere und profitieren durch unsere Zusammenarbeit mit Hochschulen und Universitäten.
Unsere ganze Forschung erfolgt durch permanente kritische Selbstreflexion durch die Wissenschaftskritik aus allen verwendeten Disziplinen. Nur so können Inkommensurabilität, Widersprüche und verzerrende Effekte sichtbar gemacht bzw. vermieden werden.
Denn „generation thinking“ meint eine ganzheitliche und bewusste Auseinandersetzung mit der Generationenanalyse, jenseits des Komplexitätsstreits.
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